20150725_Brauseminar Braukessel

Brauseminar in Hamburg

Wer es noch nicht wusste: Bier kann man trinken. Aber erst nachdem es hergestellt wurde. Wie das geht, haben wir uns in einem Brauseminar angesehen.

Das fand in Hamburg im Hofbräuhaus statt, natürlich nicht von den Pseudobajuwaren selbst durchgeführt sondern von Fiete Matthies, dem früheren Mitgründer der Kehrwieder Brauerei und jetzigen Neubesitzer der Wildwuchs Brauerei.

Der grobe Ablauf war klar. Man erfährt, wie Bier gemacht wird und nebenher werden die Schritte dann aktiv durchgeführt und Bier verkostet. Dass am Schluss leider nicht das eigene Bier mitgenommen werden kann, das ist halt so. Schließlich muss das ja erst noch gären und reifen. Aber interessant ist es trotzdem einmal, so ein Seminar mitzumachen.

Im Grunde könnte nun auch jeder von uns zu Hause Bier brauen. Vorausgesetzt, er investiert 2000 € in eine Heimbrauanlage. Und kauft sich die Zutaten. Und nimmt sich die Zeit. Und hat einen kühlen Lagerraum. Denn mit so einem Automaten ist das gar nicht so schwer.

Zuerst wird das Gerstenmalz geschrotet. Schön von Hand in einer Mühle wurde das gemacht. Dann wird das geschrotene Malz in den Brauautomaten ins Wasser gegeben und dann auf 60°C erwärmt. Bisher schmeckt das wie Wasser mit Mehl.

Wenn die Maische dann eine Weile auf 60°C war schmeckt es wie warmes Wasser mit Mehl, wird aber schon leicht süßlich, schließlich fangen die Enzyme im Malz nun an, Zucker zu bilden.

Von nun an möchte man die ganzen Schalen etc. nicht mehr dabei haben, der Malztreber muss nun durch Läutern herausgeholt werden. Sobald das geschehen ist, kann die Würze nun auf über 70°C erwärmt werden, dabei wird noch einmal das bisher verlorene Wasser nachgefüllt. Und damit das Bier auch geschmacklich vorankommt wird nun auch endlich der Hopfen zugegeben. Kann man wohl auch zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal machen. Hiervon hängt es nun auch ab, wie herb das Bier wird. Nun schmeckt das alles nach süßlichem warmem Wasser mit Mehl und Hopfen.

Viel weiter kommt man in so einem Seminar natürlich nicht, denn man kommt nicht zum Abkühlen und Lagern. Auch nicht mehr zur Hefezugabe und zum Gären. Denn das dauert doch noch mehrere Wochen. Interessant ist noch, dass für die CO² Produktion in eine Flasche noch Zucker nachgegeben werden darf. Nicht mehr viel, aber so wird dann tatsächlich der Druck in der Flasche auf den Wert erhöht, den man so kennt.

Ansonsten haben wir noch gelernt, dass bei der Weizenbierherstellung manches etwas anders läuft, da hierbei dann die Hefe schwitzt und Geschmacksstoffe abgibt. So wie Bauarbeiter im Sommer. Tolle Vorstellung. Das Bild habe ich nun jedes Mal beim Hefeweizentrinken.

Nebenbei gab es natürlich auch noch ein kleines Tasting. Immer nor ainen wänzigen Schlock. Schade, aber sonst wären wir am Schluss auch auf dem Boden gelegen.

Ganz normale Bier waren natürlich nicht dabei (bis auf das Export aus dem Hofbräuhaus). Nacheinander gab es ein belgisches Framboise Boon (da werden die Himbeeren tatsächlich mit verbraut, nicht nur Sirup verwendet), das Fastmoker Pils von Fietes Wildwuchs, ein Ratsherren Westküsten IPA, Fietes Wildwuchs Bock O’Range (das wirklich lecker ist), ein Crew Republic Roundhouse Kick Imperial Stout aus München, ein Weißbier bock (naja) und dann um die Geschmacksnerven wirklich zu nerven noch das Rauchbier aus Bamberg (schmeckt wie eine ausgewrungene Speckscheibe mit Alkohol).

Und wir konnten noch stehen, als wir raus sind. Also alles nicht so wild. Aber es war gut, dass es zwischendrin ewtas zu essen gab.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert