PDT New York - Paddington Cocktail

Please Don’t Tell – PDT – Bar, New York

In der lange vergangenen, nicht ganz so guten alten Zeit gab es in den USA das Zeitalter der Prohibition. Und auch wenn dieses schon lange vorbei ist, so findet es sich doch als Thema immer wieder in der New Yorker Barszene. Es gibt Cocktails, deren Namen an die Zeit erinnern und auch ganze Bars, die den Stil der Bars der damaligen Zeit nachmachen. Natürlich nicht in allen Einzelheiten, aber so doch vor allem in einem: dem seinerzeit geheimen und heutzutage nicht mehr geheimen, aber doch leicht versteckten Eingang.

Speakeasy Bars waren das und man sollte nicht jedem davon erzählen: Please Don’t Tell. Daher der Name dieser Bar.

Der Eingang befindet sich in einer Wurstbude in der Straße St. Marks Place im East Village. Das ist in einer Straße mit vielen Kneipen, Bars, Cafés etc. und somit alles andere als ruhig gelegen. „Crif Dogs“ steht über dem Eingang zum Souterrian, den man nehmen sollte.

In der Wurstbude steht dann links eine alte Telefonzelle, in der man die weiteren Anweisungen auffinden kann. Erstens: wie hat man sich in der Bar zu verhalten und Zweitens: wie kommt man überhaupt in die Bar? Letzteres ist einfach: Hörer abnehmen und die 1 wählen. Dadurch geht im Inneren ein Licht an und der Türsteher öffnet die Rückwand der Telefonzelle, welche dann auch die Eingangstüre zur Bar ist.

Wenn es gerade zu voll ist, dann kann man seine Telefonnummer hinterlassen und wird zuverlässig angerufen, sobald ein Platz frei ist.

Plätze gibt es an ein paar Tischen und natürlich an der Bar, was weitaus interessanter ist. Neben den Getränken gibt es auch noch etwas zu Essen –  Würste und Pommes aus der Bude davor, stilecht auf Papptellern. Das ist nicht sonderlich chic.

Aber hier geht’s ja zum Trinken her und nicht zu Wurstessen. Und damit sieht es folgendermaßen aus: die Drinks werden alle sehr professionell zubereitet. Es gibt viele Kreationen, mit denen man versucht, sich von anderen Bars abzuheben.

Zum Start gabs etwas frisches, einen „Paddington“ mit Banks Rum, Grapefruit und Zitronensaft, Absinth, Orange und etwas Lillet – schön frisch und rund. Gefolgt von „All that Jasmin“ mit Plymouth Gin, Zitrone,  Singani 63,  Averell Damson Gin (Zwetschgen Gin), getrocknetem Jasmin und Eiweiß – ein runder Drink, der mir aber etwas zu weich und süßlich war. Zum Abschluss dann noch ein „Kiku“ mit einem rauchigen Dewazakura Sake, Rare Tea Cellar Yuzu, Compass Box Orangerie (ein Orangen infused Whiskey) und Ingwer Sake Sirup – ein sehr chicer Drink, sicher nichts für ungeübte.

Also viele Zutaten, manchmal auch seltenere, in verschiedenen Kombinationen. Über all der Professionalität geht dann leider der Kundenkontakt etwas verloren bzw. ist immer in dem Moment da, in dem serviert wird, aber danach eben nicht mehr.

Die Bar lebt von ihrem Ruf und nicht vom tatsächlich Ist. Das Bar Buch von Jim Mehan zeigt die Kreativität, aber durch den massiven Publikumszustrom haben sie einfach nicht mehr die Zeit für einen top Dienst dem Gast gegenüber.

  • Adresse:  113 St. Marks Place, East Village, Manhattan, New York
  • Lautstärke: laut
  • Kosten: ca. 15 $ / Drink
  • Kleidung: Leger
  • Webseite: http://pdtnyc.com/

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