Man kann beeindruckt sein, wenn jemand drei Sterne für sein Restaurant hält und dann noch die Zeit findet, ein weiteres Projekt anzugehen. Man kann es übertrieben finden, was an Veröffentlichungen zu diesem Projekt gemacht wurde und welche Medien sich hier mit einspannen ließen. Oder man geht da ganz neutral hin und schaut sich erst einmal alles in Ruhe an.

In diesem Fall hat mir der Zeitverzug durch Corona vermutlich geholfen, auf letzteren Weg zu kommen, denn sonst wäre ich mit zu vielen Vorurteilen dort hingegangen. Von wegen und so kommt der Name nicht von „How I Met Your Mother“ und brauche ich wirklich Würstchen zu meinen Cocktails? Das wäre ja nix spektakulär Neues gewesen, gibt’s in der PDT Bar schon. Um es vorwegzunehmen: als ich da war, gabs die nicht mehr. Also alles locker.

Die Bar ist zwar nicht gerade im Zentrum, aber durch die danebengelegene Hochbahn Station doch gut erreichbar. Und an manchen Tagen soll es auch ganz gut voll sein, wobei ich das Glück hatte, einen ruhigen Abend zu erwischen. Natürlich muss man auch erst einmal reinkommen. Hierzu gibt es eine Klingel, die in der Bar das Personal triggert, so dass man mit einem extra Lift abgeholt wird. Einfach nur reinlaufen geht nicht.

Dafür kommt man dann in den 15. Stock und hat entsprechend einen guten Ausblick über den Hafen und die Stadt. Und das aus einer recht schicken Atmosphäre in der Bar heraus. Ich habe im Laufe der Zeit festgestellt, dass ich immer wieder Designelemente entdeckt habe, die ich erst nur aus dem Augenwinkel gesehen habe, die aber unterbewusst einen guten Gesamteindruck hinterlassen haben.

Das geht bei den Drinks nicht ganz so, da wird nicht so viel versteckt, sondern auch gerne darauf hingewiesen, was denn vor einem steht. Bei mir war das als erstes ein „LBE Milkpunch“ mit Cognac, Bourbon, Rum, Amaretto und ein paar Fruchtaromen sowie geklärter Milch. Ein leichter und runder Drink, dem die verschiedenen Alkoholika gar nicht anzumerken sind.

Weiter ging es mit einem „Strawberry & Dill“, der mich wegen des Aquavits interessiert hatte. Überrascht hat er mich aber vor allem deshalb, weil ich in der Beschreibung keinen Campari gesehen hatte, aber der Meinung war, es müsse einer dabei sein. Die Lösung war ein anderer Aperitivo, der recht ähnliche Eigenschaften hat. Ein spritziger, herber aber auch cooler Drink.

Der „Calabrian Bramble“ reizte mich wegen der Verwandschaft zum original Bramble. Mit dem kann er für meinen Geschmack nicht ganz mithalten, ist aber trotzdem eine schöne Idee mit dem Bergamotte-Einsatz. Richtig gut ist die Idee mit der Brombeere obendrauf: das ist keine echte Frucht, sondern aus den Drink-Zutaten hergestellt und leicht gefroren.

Zum Abschluss gab es noch die Rache der 80er – den Pandan Swimming Pool. An den alten Drink Swimming Pool angelehnt, mit abgeänderten Zutaten. Aber natürlich immer noch: blau und süßlich. Und mit Schirmchen. Darf man mal machen, darf man mal trinken. Aber Gewohnheit wird es nicht. Auch wenns schon irgendwie eine coole Idee ist.

• Adresse: Versmannstrasse 2, Hamburg
• Lautstärke: medium
• Kosten: 14 € – 18,50 € pro Drink
• Kleidung: locker bis gehoben
• Webseite: https://puzzle-bar.de/
• Sonstiges: rauchfrei, 15 Stock mit Aussicht, Kleinigkeiten als Snacks