Die Konzerte in der Elbphilharmonie sind für mich immer eine Art Wundertüte. Auch wenn zuvor bekannt ist, was gespielt wird, ich weiß ja nun mal nicht, was sich dahinter verbirgt. Bei den Namen Bartók und Mahler war mir jedenfalls klar, dass das nicht unbedingt meine Musik sein könnte. Dazu kam noch, dass als Solist wieder Frank Peter Zimmermann dabei war, den ich vor eineinhalb Jahren schon einmal gesehen hatte, mit einem nicht für mich geeigneten Werk.

Dieses Mal ging es mit der Rhapsodie für Violine und Orchester Nr. 2 Sz 90 von Béla Bartók los und meine Ahnung wurde bestätigt. Es tut mir ja leid, das ist sicher Kunst auf hohem Niveau, aber für mich hat es sich immer angehört, als ob jemand absichtlich die Tonlage verpasst. Seis drum.

Weiter gings mit Bohuslav Martinů und der Suite concertante für Violine und Orchester d-Moll. Das ging schon besser, war aber auch noch nicht ganz das, was mich dazu bringt, in Beifall zu verfallen. Das liegt natürlich auch an meinem Unwissen in dem Musikbereich, andere Zuhörer waren in der Pause durchaus angetan.

Nach der Pause wurde meine Ahnung dann ins Gegenteil verkehrt. Die Befürchtung, dass Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 1 D-Dur »Titan« auch nichts für mich sein könnte, hat sich nicht bewahrheitet, im Gegenteil. Es ist ein Werk, bei dem man die große Bandbreite eines Symphonieorchesters erleben kann. Das hat mich durchaus gefreut. Nicht, dass ich immer pompöse Sounds haben muss, aber so bin ich versöhnt nach Hause gegangen.

Das Orchester war jedenfalls in voller Besetzung auf der Bühne, das 2G Publikum noch nicht voll besetzt, das soll erst noch kommen. Mal schauen, ob es wirklich so wird.