NDR Elbphilharmonieorchester / Alan Gilbert – Konzert – 27.02.2020

Nachdem ich wusste, dass ich ausnahmsweise einmal eine Woche in Hamburg verbringe, habe ich noch schnell geschaut, ob es denn noch Karten für ein Konzert in der Elphi gibt. Und siehe da: ja, es gab zwei Wochen vor dem Konzert noch Restkarten.

Es war das erste Mal, dass ich Alan Gilbert gesehen habe und ich muss mich noch etwas an seine Art gewöhnen. Auf der einen Seite sah er bei weitem nicht so streng und abgehoben aus, wie andere Dirigenten, aber andererseits erschien mir sein Auftritt etwas sehr lässig. Als er bei der Zugabe von Frank Peter Zimmermann mit gekreuzten Beinen am Geländer stand, was das eben eine Lockerheit, die auch vielen Zuschauern guttun würde. Drückte aber andererseits in der Haltung eben auch eine Beliebigkeit aus, auch wenn ihm das Interesse anzusehen war.

Das Konzert wurde aufgezeichnet und war zumindest auch für eine Zeit noch im Nachhinein online abrufbar.

Der Anfang des Abends mit Anton Webern „Im Sommerwind – Idyll für Orchester“ war beeindruckend, vor allem wenn man beachtet, dass hier ein ganzes Orchester in großer Besetzung es geschafft hat, in einem dreifachen piano zu spielen und das Publikum trotzdem in seinem Bann zu halten.

Alban Bergs Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“ war wiederum anstrengend. Ich bin nicht für Zwölftonmusik gemacht. Es mag technisch hervorragend sein, es mag die große Neue Wiener Schule sein. Es ist nicht meins.

Als Abschluss gab es für mich versöhnlich dann Johannes Brahms „Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90“, die einen lockeren Ausklang des Abends garantierte. Eine Mischung aus getragenen und schwungvollen Passagen. Wie es schon in der Einführung hieß, natürlich kein Beethoven, der bleibt unerreicht. Aber es war unterhaltsam und von daher gut für mich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert