Die Hamburger Innenstadt entwickelt sich immer mehr zu einer Gegend, in der Cocktailliebhaber gleich verschiedene Anlaufstellen finden können. Neben dem Vorreiter Le Lion haben sich in den letzten Jahren weitere Bars wie das Bohemian, der Liquid Garden oder auch der Whiskyplaza gesellt. Und seit Mitte 2022 nun auch die Bā Nomu.
Eine offene und mit Blick für den richtigen Level an Details eingerichtete Bar, in der die Gäste viel überblicken können, ohne selbst auf dem Präsentierteller zu sitzen. Dominiert durch den langen Bartresen, der um die Arbeitsstation herum aufgebaut ist und einen Blick auf das chice Backbaord erlaubt. Das enthält wie erwartet viele Spirituosem aus de, asiatischen Raum, aber auch einige übliche Verdächtige.
Aus diesen Zutaten werden die Cocktails erstellt, bei denen es allerdings scher fällt, sich über die Karte einen richtigen Eindruck von dem zu machen, was dann serviert wird: wir lagen bei allen Drinks daneben, die Zutaten und Zusammenspiel sind in vielen Fällen so unbekannt, dass man das nicht schafft. Daher darf man sich auch nicht von den in Klammer gesetzten Begriffen wie „Manhattan Style“ verwirren lassen – diese beziehen sich nur auf die Grundidee, nicht auf den Geschmack.
Damit man bei alldem nicht gleich vom Hocker fällt, gibt es auch noch Bar Snacks, die mehr als nur einen Versuch wert sind. Die Baos und die Wan Tans die wir hatten waren Spitzenklasse. Dazu von der Menge auch so, dass zwei Portionen absolut ausreichend waren. Starke Idee.
Bevor es das Essen gab, hatte ich erst einmal noch einen Umeshu Sake, toller pflaumenlastiger Geschmack. Als Digestiv gab es einen Sam`s No. One, der durch den starken Cocgnac Anteil vielleicht etwas zu spritlastig, aber gut war. Der folgende Stay Soba war ein erstaunlich erfrischender Drink, der nicht zu stark geschmeckt hat, aber einen schönen wachmachenden Nebeneffekt hatte. Zum Schluss gab es einen Twelve Chambers of Harlem, für mich der beste meiner Drinks an dem Abend. Sehr schön abgerundet mit unterschiedlichen wahrnehmbaren Geschmacksrichtungen. Aber auch wer gerne aus fancy Gefäßen trinkt, kommt nicht zu kurz, denn Totenkopf-Kelche oder Plastik-Einhörner gibt es auch.
Von den Drinks her also durchaus eine gute Location, das Essen hervorragend. Nur in der Kommunikation dürfte es noch etwas besser werden. Die Gemütlichkeit einer Bar am Tresen mit der Möglichkeit, auch mit dem Barkeeper ins Gespräch zu kommen gab es nicht. Bzw. die gab es nur für bereits bekannte Gäste aus der eigenen Branche. Ansonsten war der Fokus eher auf teaminterne Gespräche gelegt, nicht mit den Gästen. Schade, denn gerade bei einem so anderen Drink Konzept gäbe es doch viele interessante Fragen.
- Adresse: Schauenburgerstraße 35, 20095 Hamburg
- Lautstärke: medium
- Kosten: 13 – 14 € pro Drink
- Kleidung: leger
- Webseite: https://nomu-hamburg.de/
- Sonstiges: rauchfrei, sehr gutes Barfood, Hunde erlaubt
Da ist eine Legomännchen im Drink! Allein deswegen muss ich dahin 🙂
Falls Du doch noch einen weiteren Grund brauchst (den hab ich aber nicht getrunken, daher kein Foto von mir): https://mixology.eu/wp-content/uploads/2022/07/Cocktail-Nomu_They-see-me-riding-683×1024.jpg