Blacktail - Cocktailkarten Buch

Blacktail – Bar, New York

Eine der neuesten Bars in der gehobenen New Yorker Barszene ist das Blacktail. Betreiber sind die gleichen wie beim Dead Rabbit – und die Bars sind auch nur wenige Minuten zu Fuß voneinander entfernt. Angeblich war das Blacktail sogar ihr erster Plan für eine Bar, sie konnten diesen aber erst jetzt in die Tat umsetzen.

Und diese Umsetzung ist gut gelungen. Das Thema heißt Cuban American Bar, vor allem fokussiert auf die 1920er Jahre. Ein Zeitraum, auf den sich viele Bars beziehen (vor allem die Speakeasy-inspirierten), in diesem Fall aber geht es weniger um das, was in New York passierte sondern darum, was in Kuba abging.

Denn dort hin verlagerte sich das Vergnügungsgeschäft. Wer am Wochenende ordentlich einen drauf machen wollte, musste nach Kuba reisen. Der Transport dorthin war entweder per Schiff möglich, oder per Flugboot. Viele dieser Flugzeuge, die von Florida aus starteten, hatten ein schwarz bemaltes Ruder – einen Blacktail.

Das, was dann in Kuba wartete, soll sich nun in der neuen Bar wiederspiegeln: eine Cuban American Bar, also eine Bar, wie sie zur Prohibitionszeit auf Kuba gestanden haben könnte.

Dazu gehört offensichtlich, dass jeder Mitarbeiter einen kleinen Hut trägt und auch etwas Live Musik mit Piano und Gesang. Netterweise wurde nicht auf Tiki Bar gemacht sondern durchaus auf einen etwas gehobeneren Level gezielt. Das Blacktail ist im Pier A untergebracht, einem umgebauten großen Lagerhaus am Battery Park. Unten im Gebäude ist ein Restaurant und wenn man es am kubanischen Bouncer vorbei in die Bar im ersten Stock geschafft hat, dann ist fast die Hälfte des ersten Stocks Teil der Bar. In den hinteren Räumlichkeiten eher als Restaurant aufgezogen ist der erste Raum rechts für mich der wichtigste: hier steht die Bar.

Jeder Platz an der Bar ist mit einer Messingplakette versehen, auf der der Name eines Bartenders aus der alten Zeit steht. Wenn man reinkommt (auch wenn man nicht reserviert hat, kommt man alleine oder zu zweit ganz gut nach kurzer Wartezeit rein), bekommt man einen Platz zugeteiltund gleich mal einen kleinen Welcomedrink, einen Minicocktail aufs Haus. Hinter der Barstehen dann die Bartender und bauen zusammen, was man so ordert. Das sind alles Drinks, die so wohl aus der Kuba zeigt stamm en sollen bzw. dort eben angeboten wurden. Dabei wurde sicher auch etwas optimiert, denn ich glaube kaum, dass es damals schon Ananassoda aus der Dose gab. Na denn.

Abgesehen von diesem kleinen Ausrutscher mit den Dosen gefällt mir die Bar sehr gut. Es geht dabei nicht um die perfektesten Drinks, sondern um einen schönen Abend. Und den hatte ich. Es gibt neben den Drinks auch etwas zu Essen, wobei ich das aber nicht probiert hatte.

Die Drinks stehen alle in der Barkarte, die in Form eines kleinen Buches gemacht ist, in dem dann auch eine Geschichte abgedruckt ist, in der die Verlagerung des Bargeschäfts nach Kuba beschrieben ist.

Probiert habe ich den „Rum and Pineapple Highball“, der aus Pineapple Rum, Falernum, Ingwer, Limette, Piment Bitters und Pineapple Soda besteht und schön frisch war. Dann gab es einen „Pendennis Club“, einen würzigen Drink mit Rhum Agricole, Pisco, einem französischen Kräuterlikör, Orgeat, Macademialikör, Sanco Peppers und Peychaud Bitters. Und zum Abschluss noch etwas fruchtigeres, den „Mary Pickford“, einen Punsch aus kubanischen blendet Rum (na wer glaubt denn das, ist doch noch verboten), Kirschsirup, Granatapfelsirup, Limettensaft, Ananassaft und Burlesque Bitters. War sehr lecker, nur der oben drauf gehobelte Zimt war mir zu Weihnachtlich.

Insgesamt denke ich, dass das Blacktail eine gute Bar für viele Geschmäcker ist, vom Gelegenheits-Cocktailer bis zum ambitionierten Hobbytrinker.

Übrigens: In der Zwischenzeit hat es die Bar sogar auf die Liste der 50 besten Bars der Welt geschafft

  • Adresse:  Pier A, Financial Disctrict, Manhattan, New York
  • Lautstärke: angenehm
  • Kosten: ca. 16 $ / Drink
  • Kleidung: Casual+, keine zu legere Kleidung, nach oben offen
  • Webseite: http://blacktailnyc.com/

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