Callooh Calley – Bar, London

Meine erste in London aufgesuchte Bar (und auch die letzte, die ich zum Abschluss noch einmal besucht habe) ist das Callooh Calley. Benannt nach dem Ausruf eines Jungen im Gedicht „Jabberwocky“, der eben jenen erschlagen hat. Das ist doch eine Grundlage, auf der ein freundlicher Abend aufgebaut sein kann.

Tatsächlich ist diese in Shoreditch nahe der Old Street gelegene Bar ein guter Anlaufpunkt. Im Grunde erst einmal so aufgebaut wie ich mir einen normalen Pub vorstelle, verbirgt sich im Hinterteil aber auch noch ein Loungebereich für ruhigere Gäste und im oberen Stockwerk eine zweite Bar, in der monatlich wechselnd einer der Barkeeper sein ganzes Können zeigen darf (muss, soll, wie auch immer) und dort mit einem eigenen Menü aufwartet.

Unten jedenfalls ist der Bereich, in dem die meisten landen werden. Hier gibt es neben Standard Cocktails auch eine ganze Reihe selbstentwickelter Drinks, die sich absolut zu probieren lohnen. Das ist dann auch ein Thema, mit dem man mit dem Barteam gut in Kontakt kommt. Alle hereinkommenden Gästen werden immer freundlich begrüßt und es wird dauernd offen mit ihnen umgegangen.

Und natürlich ist das Barteam auch gerne bereit, etwas über Drinks und Bars zu plauschen, wenn es ruhig genug zugeht. So gibt es dann auch Tips, welche Bars unbedingt zu besuchen sind und wenn eine der befreundeten als nächstes Ziel am selben Abend ansteht, dann wird man schnell zum Boten umfunktioniert: man bekommt eine kleine Flasche mit einem schnell gemachten Cocktail mit, um diese in der nächsten Bar abzugeben. Diesen „Boomerang“ gibt es öfters in London, als Dienst der Zielbar gegenüber. Schöne Sache auch für den Überbringer, der quasi ein flüssiges Empfehlungsschreiben mitbringt.

Aber es muss ja nicht alles transportiert werden, das meiste kann man doch vor Ort probieren.

Ein „Plum Blossom Fizz“ vereint hier einen Pflaumen Sake mit einem Caol Ila Scotch. Dazu kommt noch ein Cocchi Rosa, Ingwer, Honig, Zitrone, Eiweiss und Soda. Das Resultat ist ein schöner kleiner Fizz, der sich auch an einem warmen Abend gut als Einstieg anbietet.

Für mich einer der interessantesten Drinks auf meiner Tour in London ist der „Home Wheat“, der sich auf einen Monkey Shoulder stützt, Dunklen Kakaolikör, Amontillado Sherry und einen Biscuitextrakt, Gerste, Hafer und Salz dazubekommt und dadurch absolut nach mehr schmeckt.

Der „La Louisiane“ als einen meiner Lieblinsdrinks wurde auch gleich mal nach meiner Vorgabe ausprobiert.

Der „Fontana“ wiederum verwendet erst einmal einen Bulleit Bourbon, den wunderbaren Cocchi Vermouth die Tourino, einen Fernet Branca (den ich sonst nie anrühre), etwas Schokolikör und Anis.

Mit einer Banane dekoriert wird der „King Louis“ serviert, der wieder einen Monkey Shoulder verwendet (natürlich), etwas Schokolade, einen Punt e Mes, Amontillado Sherry, Banane de Brésil, Molé Bitters und Salz. Ein richtig guter Drink, der durch das Salz eine leichte und sehr interessante Kante bekommt.

Einen interessanten Drink, an dessen Namen ich mich allerdings nicht mehr erinnere, habe ich noch bekommen, um ihn einmal zu testen. Er soll demnächst in einem Cocktailwettbewerb teilnehmen und ist mit der Verbindung aus Champagner und einem rauchigen Whiskey mal ganz anders, als ich einen Champagnercocktail erwarten würde. Aber eine schöne Idee, das Ergebnis war durchaus positiv überraschend.

  • Adresse: 65 Rivington St, London EC2A 3AY
  • Lautstärke: medium bis laut
  • Kosten: 10 – 11  £  pro Drink, dazu kommt noch die 12,5% Service Charge
  • Kleidung: leger
  • Webseite: https://www.calloohcallaybar.com/
  • Sonstiges: rauchfrei, Donnerstag-Sonntag ist das obere Stockwerk geöffnet

 

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