Archiv der Kategorie: Augenfüller

Cold Blooded (Fantasy Filmfest)

„What happened to the Cop?“ – „I disarmed her“. Nun gut, das meinte der Herr wörtlich und von daher ist der Film etwas heftiger, als er hätte sein müssen, denn auf diesen „der wird doch wohl nicht“ Moment, hätte man verzichten können. Ansonsten ist der Film eigentlich nicht mal schlecht, nur dass der Regisseur dauernd versucht, einen darauf vorzubereiten, dass gleicht wieder eine Szene kommt, bei der man doch bitte aufpassen solle, das macht ihn eben etwas zäh. Nicht schlecht, aber auch nicht der Oberbringer. Durchschnittsware.

The Numbers Station (Fantasy Filmfest)

In einer Zeit der Geheimdienst-Enthüllungen kommt dieser Film gerade recht. John Cusack als strafversetzter Agent, der auf eine junge Kryptologin aufpassen soll, deren Job es ist, Zahlen in ein Kurzwellengerät zu sprechen. Das sind dann eben sehr geheime Botschaften und darum braucht die Lady Schutz. Was auch dringend notwendig ist, da alle Kryptologinnen anscheinend jung und hübsch sind und nicht nur deshalb eigentlich gar nicht existieren.

Black Dynamite

Man nehme: das Beste von Shaft, Jackie Chan und Bud Spencer & Terrence Hill Filmen, mische das mit Stereotypen und und einer Menge schlechter Skripts und man erhält eine satirische Hommage an die Blaxploitation Filme der 70er.
Black Dynamite ist eine Verbeugung vor diesen nicht unbedingt zum Zentrum der Filmkunst gehörenden Werke und macht eine Menge Spass. Wie kann es auch anders sein, wenn Mamma ihren Sprössling so nennt, der dann erst für das Gute kämpft (indem er in Vietnam seiner Meinung nach Chinesen umnietet) und dann gegen das Böse kämpft und mit der reaktivierten CIA Licence to Kill seinen Bruder rächt.
Dass hierbei die Bösewichte reihenweise umfallen ist genauso klar, wie dass der Afro auch im härtesten Kampf fest sitzt.
Unsinnige Sprüche, Retro Technik und viel zu früh einsetzende Special Effects runden dieses schöne Werk ab.
Lief 2009 im FFF und bei der Menge an schlechten Sprüchen und unglaublichem Retro Schauspiel definitiv zu recht. Thumbs Up.

Neue Vahr Süd

Das Buch. Und der Film.
Als Prequel zu Herr Lehmann gedacht und immerhin, das Buch ist sogar lesbar. Nicht, dass ich Sven Regener nach diesem Elaborat als Autor bezeichnen würde. Lesenswert sind diese Ergüsse immer noch nicht.
Der Film wiederum, nunja, ok, geht so. Wenn man gelangweilt irgendwo rumsitzt, dann geht der Film auch. Aber das Buch ist sogar nicht ganz so lau, wie der Film. Nur die schöne Umsetzung der eingeschlagenen Wand in der Wohnung ist ein Grund, sich nach dem Buch auch den Film anzusehen. Sonst ist das nicht nötig, egal, wie er sonst hochgejubelt wurde.

Herr Lehmann

Das Buch. Und der Film.
Es gibt Beides. Um es kurz zu machen:
Das Buch ist gequirlte Grütze. Ellenlange Sätze, die sich über Seiten hinziehen, ein Schreibstil, wie von einem Viertklässler. Sowas geht gar nicht. Liest sich, als ob es unter Drogen geschrieben wurde und ist eigentlich auch nur dann erträglich.
Der Film ist dagegen ansehbar. Nicht superduper, aber ok. Was vor allem an Christoph Ulmen und Detlef Buck liegt, der seine Plautze dauernd in die Kamera hält.
Schade nur, dass der Film an manchen Stellen Skriptsprünge hat, die durch das Buch (Grütze) erklärt werden. Aber ehrlich: lieber die Lücken ertragen als das (Grütz-)Buch lesen.

The Baytown Outlaws (Fantasy Filmfest)

Ein guter Abschluss des FFF 2012, ein Film, der als Weltpremiere in HH und B lief. Dieser redneckverseuchte Südstaatenfilm bringt das auf die Leinwand, was man sich nach dem Trailer erhofft: toughe Jungs, viele Knarren, viel Geballere. Und erstaunlich viel Witz und, ja wie nun, Einfühlungsvermögen der drei Outlaws. Der dauernde Gegensatz zwischen ihrem lautstarken Einsatz und der Art, wie sie sich um ihren Schützling kümmern, zieht sich durch den ganzen Film und mach die Kerle tatsächlich sympathisch.